Kalenderblatt 27. Juni 1519

Die Leipziger Disputation

 

Leipziger Disputation 1519 Lithografie von Max Seliger

Lithografie von Max Seliger, Wikipedia common

Am 27. Juni 1519 begann die Leipziger Disputation, ein Streitgespräch zwischen den Katholiken, vertreten durch den Ingolstädter Dr. Johann Maier aus Eck und den Evangelischen, den Protestanten, vertreten durch Martin Luther, Andreas Karlstadt und Philipp Melanchton.

Das Streitgespräch wurde von den Leipziger Universität (Leipzig war damals noch katholisch) organisiert. Oberster Beobachter war der Herzog Georg de Bärtige von Sachsen, ein entschiedener Gegner Luthers.

Nach einer gemeinsamen Messe, bei der der Thomanerchor auftrat, stritt man in der Form von These und Gegenthese über den freien Willen, das Primat des Papstes und natürlich um den Ablass.

Als Luther einige Aussagen von Jan Hus als christlich, zumindest evagelisch, bezeichnete, kam es zum Eklat.

Luthers Bruch mit dem Papst wurde offenkundig.

Die beiden Protagonisten schenkten sich nichts. Stundenlang wurde debattiert. Melanchton steckte Luther immer wieder Zettel zu, was Eck aufregte, da seine Unterstützer oft ein Nickerchen hielten.

Auch der Ton war rau.

Luther bezeichnete Dr.Eck als „Dreck“, als „Schwein von Ingolstadt“.

Wenn auch ihr Hass auf die Juden die beiden Kontrahenten einte, so waren sie doch in den theologischen Fragen nicht konsenswillig.

Am 16. Juli endete die Disputation. Beide Seiten erklärten sich zum Sieger.

Die Kurie änderte sich nicht.

Leo X. betrieb weiterhin exzessiv den Ablasshandel, er brauchte Geld, auch für den Bau des Petersdoms.

Zwei Jahre später wurde Luther exkommuniziert.

Aber das reichte diesmal nicht.

 

Quellen:

Wikipedia
Leipziger Disputation
Brockhaus, Konversations-Lexikon, 1901