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Martin von Tours

  • Kalenderblatt St. Martin

    Kalenderblatt 11. November

     
    Heute ist Sankt Martins Tag.
     
    Der heilige Martin von Tours war der Begründer des abendländischen Mönchtums und starb am 8. November 397 in Candes. 

    Am 11. November wurde sein Leichnam nach Tours überführt und dort beerdigt.

    Die heute in vielen Regionen beliebten Laternenumzüge erinnern also an einen Leichentransport und an eine Beerdigung.

    Martin von Tour wird wegen seiner Bescheidenheit und seiner Mildtätigkeit hoch gelobt.

    Jedoch hatte Martin eine Manie zu heidnischen Gebräuchen und Sitten entwickelt. Er zerstörte unzählige heidnische Kultstätten, Friedhöfe und Bäume und auch die Frage, weshalb er dem Bettler nur die untere Mantelhälfte (die ohne Pelz) gab und nicht den ganzen Mantel, bleibt unbeantwortet.

     

    El Greco San Martin y el mendigo

    El Greco, San Martim

     

    Seine Entscheidung, sich im Gänsestall zu verstecken, zeugt auch nicht von Weitsicht, sind doch Gänse für ihre Wachsamkeit und ihre Liebe zur Kommunikation bekannt.

     

                                                                                                                                Cygnus atratus Mulgo cropped                                                                                                                                                                        

    Martin war ein Gänserich, eine überaus intelligente Graugans. Er liebte die Mathematik, besonders die Wahrscheinlichkeitstheorie hatte es ihm angetan.

    Er war der Erfinder einer Theorie zur Berechnung der wahrscheinlichen Zukunft aus den Daten der Vergangenheit, u.a. zur Überlebenswahrscheinlichkeit für Gänse, die auch heute noch vielerlei Verwendung findet. 

    Aber die Gans Martin wurde vergessen. Warum, wird hier erzählt.

     

    Martin lebte zusammen mit vielen anderen Gänsen auf einem Bauernhof. 

    Alle hatten ein gutes Leben, natürlich gab es Streitereien und Martin zog sich ab und zu in den Gänsestall zurück, um in Ruhe nachdenken zu können. Von den Traditionalisten wurde dies mit lautem Geschnatter kommentiert.

    Es gab Gerüchte, dass der Bauer auch Metzger sei, aber Martin war Mathematiker.

    Jeder weitere gute Tag erhöhte die mathematische Wahrscheinlichkeit des Überlebens und damit das Vertrauen Martins in die guten Absichten des Bauern. 

    Das gute Leben würde weitergehen.

    Mit 99,991% Wahrscheinlichkeit würden er und die anderen Gänse den morgigen Tag überleben, so seine Berechnungen.

    Zufrieden schlief er ein. Das musste er den anderen morgen erzählen.

    Am nächsten Morgen wurden alle Gänse zu Martini geschlachtet.

     

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