Baden Geotouren                                                                   

Schwarzwald

  • Auf dem Battert

    Auf dem Battert

     

    Battert

     

     

    Oostal

     

     

    Merkur

  • Ausflug auf den Merkur

    Ausflug auf den Merkur

     

  • Ausflug nach Oberkirch

    Ausflug nach Oberkirch
     

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    Links die Mauer, die das Schauenburger Anwesen umschliesst, rechts das Gasthaus „Zum Silbernen Stern“
     
     

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  • Aussicht vom Battert

     Battert Felsenbrücke ÜFnL R

     

     

    BattertView

  • Aussicht vom Merkur auf das Oostal

    Aussicht Merkur Oostal Herbst hell R

    Aussicht vom Merkur auf das Tal von Baden-Baden

  • Ballonfahrt über Baden-Baden

    Ballonfahrt über Baden-Baden

     

     

  • Blick vom Friesenberg auf Baden-Baden

    Blick vom Friesenberg auf Baden-Baden
    ungelaufene Postkarte, Verlag der Hofkunsthandlung Edm. von König,  Heidelberg
    nach einem Original von Heinrich Hoffmann
     

    Bild 4

  • Blick vom Merkur auf die Hornisgrinde

    Hornisgrinde v.Merkur

    Hornisgrinde, Standort: Merkur

  • Blick vom Michaelsberg auf Baden-Baden

    Blick vom Michaelsberg auf Baden-Baden
    gelaufene Postkarte aus dem Jahr 1905
     

    Bild 13

  • Das Murgtal

    Fahrt durch das Murgtal

     Murgschlucht 1024Der Regen hat aufgehört und der frische, kräftige Wind bläst die letzten dunklen Wolken gen Osten fort.

     

     

     

     

     

     

    Wir sind im Nordschwarzwald, auf dem Schliffkopf und genießen die jetzt kristallklare Sicht in das weite Umland. Unter uns liegt das Renchtal, wir sehen Straßburg und die Vogesen, gegen Südosten die Kniebishöhen und in der Ferne die Schwäbische Alb.Der Schliffkopf ist eine west-östliche Wasserscheide. In dieser Gegend wird der Boden von den beiden Hauptgesteinsarten des Schwarzwaldes, dem übergelagerten Buntsandstein und dem tiefer liegenden Granit, bestimmt. Die Quellflüsse von Rench und Murg graben sich durch den weichen Buntsandstein, ja schleifen ihn ab und dieser Vorgang gab auch dem Schliffkopf seinen Namen.

    Heute wollen wir dem Lauf der Murg durch das gleichnamige Tal, einem der größten Täler des Schwarzwalds, folgen und auf ihrem Weg nach Norden, bis zur  Mündung in den Rhein hinter Rastatt, die alten Städte und Flecken links und rechts des Flusses kennenlernen.

    Deren Hauptquellbach, die Rechtmurg, auch Weiße Murg genannt,  nimmt unterhalb des Schliffkopfs seinen Anfang und vereinigt sich mit dem am Ruhestein entspringenden zweiten Quellbach der Rotmurg in Obertal bei Baiersbronn,  zur Murg.

    Murg leitet sich ab vom keltischen Murgo („schwarzes Wasser“).

    Baiersbronn liegt in einer Mulde, die von fünf Talzugängen gebildet wird. Wie so viele Städte und Dörfer am Lauf der Murg wurde auch Baiersbronn schon im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt.

     

    Über die Baiersbronner wird folgendes berichtet:

    „Der Menschenschlag ist im Allgemeinen nicht sehr kräftig, eher unter, als über mittlerer Statur, eher dürftig, als gut genährt und mehr von blasser und kränklicher, als frischer und gesunder Gesichtsfarbe. Dieß gilt besonders von Baiersbronn, dessen Bevölkerung durch übermäßige Arbeiten und Entbehrungen aller Art sichtlich herabgekommen und verkümmert ist [...]. Ungeachtet dieses schwächlichen Aussehens sind aber diese Leute, namentlich die Baiersbronner, gegen atmosphärische Einflüsse und körperliche Strapazen sehr abgehärtet und zeigen eine ungewöhnliche Lebenszähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und körperliche Verletzungen.“ [1]

     

    Floß die Murg bisher in süd-östlicher Richtung in einem breiten Tal, dem Obertal, durch das Buntsandsteingebirge, so ändert sie nun ihren Lauf und biegt bei Baiersbronn nach Norden ab.

     

    Skulptur in der Murgschlucht A

    Beim ihrem Eintritt in die tiefer gelegene Granitschicht ändert sich auch das Landschaftsbild.

    Das Flussbett ist nun tief eingeschnitten, die Wälder reichen bis dicht an das Ufer heran, und das Gefälle nimmt stark zu.

    In einem heutigen Ortsteil der Gemeinde Baiersbronn liegt das 1085 gegründete Benediktinerkloster Reichenbach, ein Priorat des Klosters Hirsau. Die Gerichtsbarkeit blieb bei den Grafen von Eberstein. Heute hat dort die evangelische Kirchengemeinde ihre Heimat gefunden.

    Wir erreichen Schönmünzach. Hier mündet die wasserreiche Schönmünz, gespeist vom Wildsee, einem ehemaligen Schwallwasserbecken (s. Flößerei)  in die Murg, und an diesem Bach überqueren wir auch die ehemalige Landesgrenze von Württemberg und Baden. Schon im 5. Jahrhundert war hier die Stammesgrenze zwischen Alemannen (Schwaben) und Franken und hier lag und liegt eine noch heute bestehende Mundartgrenze, doch davon später mehr.

    Die Murg ist nun ein Wildwasser.

    Doch die einstige Kraft hat sie verloren, seit Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete, gewaltige Speicherbecken das Wasser der Murg und ihrer Nebenflüsse sammeln und im Murgkraftwerk bei Forbach die potenzielle Energie des Wassers zur Stromerzeugung genutzt wird. 1914 bis 1926 entstand der „Rudolf- Fettweis-Kraftwerkskomplex“ als Pumpspeicherkraftwerk, bestehend aus Murgwerk, Niederdruckwerk, Raumünzachwerk und Schwarzenbachwerk mit Schwarzenbachtalsperre.

       

    Rudolf-Fettweis-Werk A

     Westlich der Murg liegt Bermersbach, bekannt durch die „Giersteine“, ein Granitstein-Ensemble hoch über der Murg, über dessen Bedeutung sich trefflich streiten lässt, und östlich der Murg befindet sich Langenbrand, dessen Namensendung „Brand“ auf früher übliche Brandrodungen zur Siedlungsgewinnung hinweist.

    Bald sind wir in Au, eine im frühen 14. Jahrhundert im Lehnsbuch des Bistums Speyer erwähnte und heute zu Rastatt gehörende Gemeinde. Bekannt ist die St. Wendelinus-Kapelle, die sich auf einem Felsvorsprung hoch über der Murg befindet und bereits im frühen 15.Jahrhundert urkundliche Erwähnung fand. Später war, wie so oft, auch hier die Murg ein Grenzfluss; links war man protestantisch, rechts katholisch.

    Der Fluss spiegelt das Bild Weisenbachs. Fast nichts erinnert mehr an die große „Boomzeit“, als sich hier eines der größten Papierherstellungszentren Europas befand. Die Holtzmann AG hatte im 19. Jahrhundert in Weisenbach ihren Hauptsitz und im Murgtal drei große Werke.  Vieles wurden von Investmentgruppen übernommen und abgewickelt.


    Aber viele Firmen, z.B. Glatfelter Gernsbach GmbH & Co. KG oder die Firma Katz produzieren noch an ihren alten Standorten.

     Murgtal-Panorama A

     Sechs Kilometer flussabwärts liegt Gernsbach.

    1219 wurde dieser Flecken zum erstenmal als Stadt erwähnt und schon im 13. Jahrhundert war Gernsbach Handelsplatz und ein Zentrum des holzverarbeitenden Gewerbes. 1488 gaben sich die Murgschiffer hier ihre erste Satzung (s. Flößerei).

    Im Jahre 1387 ging die Hälfte der Stadt durch Kauf an die Markgrafen von Baden über, während die andere Hälfte im Besitz der Grafen von Eberstein blieb, bis dessen Besitz 1660 an das Bistum Speyer fiel. 1803 wurde der speyerische Anteil ebenfalls badisch.

    Die Stadt wurde 1417 durch eine Feuersbrunst zerstört und im Dreißigjährigen Krieg fast vollständig eingeäschert. In der badischen Revolution 1848/49 fand hier zwischen Aufständischen und preußischen Truppen ein blutiger Kampf statt.

    Die Stadt besitzt eine untere (St. Jakobs-) und eine obere (St. Anna-) Kirche. Erstere wurde im Jahre 1450 erbaut, durch Brand zerstört und 1693 wieder aufgebaut. In St. Jakob finden wir das Grab des Grafen Wilhelm IV. von Eberstein, 1562 schlossen sich die Steine über ihm.

    Das Juwel Gernsbachs ist das aus rotem Sandstein erbaute heutige Rathaus im Stil der späteren Renaissance, 1617 als Patrizierwohnstätte (J.J. Kast, Holzhändler und Mitglied der Murgschifferschaft) errichtet.

     Über der Stadt findet sich ein Rest der früheren Befestigung, der Storchenturm.

    Einer der berühmtesten Einwohner der Stadt war Karl Dreis, der badische Erfinder und Forstlehrer. Am 28. Juli 1817 war Gernsbach Ausgangspunkt seiner ersten Bergfahrt mit der Laufmaschine Draisine nach Baden-Baden.

    Wir sind weiter am Fluss.

    In einem Haus Ottenaus leben die Nachfahren einer Flößerfamilie und alle Geschichten der Familie ziehen an der blassen Tapete vorbei.

    Anton Rindenschwender (*28.01.1725 in Gaggenau, † 4.05.1803 ebenda), der Pionier des Tales Gaggenau, erfüllt in Gesprächen Geist und Wort. Er gründete die Gaggenauer Glashütte, wurde Mitglied der Murgschifferschaft, machte die Alb floßbar und gab seinem Hofgut nach einem Besuch der badischen Erbprinzessin Amalie von Hessen-Darmstadt und ihrem Ehemann Karl Ludwig von Baden den Namen Amalienberg. Rindenschwender war dreimal verheiratet und hatte aus seinen drei Ehen dreißig Kinder, nur neun davon überlebten ihren Vater. Er hinterließ ein Vermögen von 200.000 Gulden. Nach seinem Tod ließ Großherzog Karl Friedrich ihm ein Denkmal errichten. Der Obelisk aus Sandstein steht heute am Gaggenauer Marktplatz. Die Inschrift lautet: „Dem Stifter des Amalienbergs, Beförderer des Landbaus, Gewerbefleißes und Handels seiner Gegend.“ [2]

    1895 wurde hier bereits ein Automobil, der Orient Express, gebaut.

    Im Zweiten Weltkrieg wurden ¾ der Stadt zerstört.  

    Gegenwärtig ist Gaggenau eine prosperierende Industriestadt, die hauptsächlich durch die Produktionswerke der heutigen Daimler AG geprägt wird.

    Wir erreichen das „Tor zum Murgtal“, Kuppenheim, vermutlich von den Römern gegründet, urkundlich erwähnt im 11. Jahrhundert und einer der bedeutendsten Ort des Ufgaus. War Kuppenheim im 16. Jahrhundert noch eine aufstrebende Stadt in der Markgraftschaft Baden-Baden, wurde sie im Neunjährigen Krieg (Pfälzischer Erbfolgekrieg) vollständig zerstört. Mitte des 18. Jahrhunderts prosperierte die Stadt, verlor 1935 das Stadtrecht und erlangte dieses erst 1950 wieder.

    Im Dreißigjährigen Krieg entstand die Bezeichnung „Knöpflestadt“, dem bekanntesten Spitznamen Kuppenheims. Der Sage nach wurden die Kuppenheimer von den Schweden belagert und als die Nahrungsvorräte langsam zur Neige gingen, entschloss man sich zu einer List: Jeder sollte alles Mehl und Eier zusammentragen, um daraus „Knöpfle“, eine Art Spätzle, zu kochen. Diese wurden dann über die Stadtmauer geworfen, um den Feind glauben zu machen, man habe noch genug Vorräte. Da brachen die Schweden die vermeintlich erfolglose Belagerung ab und Kuppenheim war gerettet. [3]

    Wir kommen nach Rastatt.

    Und die Murg?

    Sie fließt, ab Gernsbach von Dämmen bewehrt, in ihrem breiten Tal dem Rhein zu.

    Seit zwei Jahren bekommt die Murg im Rahmen des HÖP (Hochwasserschutz- und Ökologiemaßnahme) und des LIFE+ -Projekts „Rheinauen bei Rastatt“ ein neues Bett. Die Dämme wurden zurückverlegt, zusätzliche 57 Hektar Überflutungsfläche geschaffen.

    Das Stadtgebiet von Rastatt soll bis zu einem gesetzten Hochwasserniveau (Maximum von hundert Jahren) geschützt werden.

     

    Renaturierung der Murg A

    Die Murg fließt weiter durch die Feuchtgebiete der Rastatter Rheinauen

    Murg 1km vor Mundung

     

    bis sie bei Steinmauern in den Rhein mündet.

    Murgmündung A


    [1] Königlich Statistisch-Topographisches Bureau: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. 1858.
    [2] Wikipedia.org, Anton Rindenschwender
    [3] Wikipedia.org, Kuppenheim
    [4] Ouvrage collectif de Heinz Plein, Erich Peter, Theo Kemper, BROST-Verlag GmbH, Rastatt, ebd.

     

    Willi Andreas Weishaupt 2014
    © Baden-GEO-Touren

     

  • Das Oostal im Nordschwarzwald

    Aussicht Merkur Oostal Herbst hell

    Das Oostal im Nordschwarzwald

  • Der Mummelsee

    Der Mummelsee

    Mummelsee mit Hornisgrindesattel cropped

    via Wikipedia Commons Jimmykreislauf - File:Mummelsee mit Hornisgrindesattel.jpg

    ist ein Karsee im badischen Schwarzwald, in 1032 m Höhe, am Südhang der Hornisgrinde gelegen. Er ist ca. 3,5 Hektar groß und ca. 18 Meter tief. Aus ihm fließt der Seebach, ein Zufluss der Acher.

    Seinen Namen verdankt er entweder den Seerosen, die früher Mummeln genannt wurden, oder dem altdeutschen „Mummel“ (Hexe, Popanz).

  • Der Mummelsee. Fresko von Jakob Götzenberger in der Trinkhalle Baden-Baden, 1844

    Der Mummelsee
    via Wikipedia Commons

  • Der Schwarzwald in Gemälden von Arnold Lyongrün

    Abend am Feldberg, Ölgemälde1911

     

    Am Feldberg, Ölgemälde 1907

     

    Blick vom Feldberg im Schwarzwald, 1909

  • Der Stadtwald von Baden-Baden

    Wälder rund um Baden-Baden

    Panorama auf dem Merkur A

  • Die alte Eiche auf dem Battert

    Die alte Eiche auf dem Battert

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  • Die höchsten Kirchtürme im Schwarzwald

    Die höchsten Kirchtürme im Schwarzwald

  • Entlang der Oos

    Entlang der Oos

    Oos beim Aumatt-Stadion ADie Alemannen wohnten nun, etwa vom Jahr 237 nach Christi Geb., in dieser Gegend, und die Oos und die Murg bildeten die nördliche Grenze ihres Gebietes.

     An Aurelia’s Stelle sehen wir im Laufe der Zeit einen Ort sich erheben, den wir zuerst in einer Urkunde Dagobert’s II. vom Jahr 675 als eine Ostfränkische Besitzung unter dem Namen „Baldin“ erwähnt finden; späterhin begegnet er unserem Blick als der Hauptort des Oosgau’s (auch Uffgau, Usgau), sogenannt von dem Bergwasser, das bei seinem Ursprung Beinnersbach, weiter Oosbach und zuletzt Oelbach heißt.

     

    So beschreibt August Schnezler, ein Redakteur und passionierter Sagensammler den Ursprung Baden-Badens und erwähnt dabei auch die weiteren Namen des „Bergwassers“, der heutigen Oos.

    Baden-Baden war zu seiner Zeit, 1846, ein Marktflecken mit etwa 2.000 Einwohnern.

    Die heißen Quellen dienten zu Vielerlei.

    Zu Zeiten der Pest wurde ihr Wasser durch die Gassen geleitet, zu besseren Zeiten brühten die Metzger ihre Tiere auf den Wochenmärkten damit.

    Bei dem heutigen Kleingolfplatz war eine Stellfalle (Stellfallen waren Schleusen und dienten im Schwarzwald u.a. zur Wiesenbewässerung). Hier zweigten drei Kanäle ab, von denen der mittlere und stärkste über den Platz floss, auf dem heute die evangelische Stadtkirche steht. Am Kanal lagen Sägemühlen, Schmieden und Walkmühlen.

    Die Oos entspringt unterhalb des Scherrhofs, einem nordöstlich des Stadtteils Lichtental gelegenem, auch heute noch sehr beliebten Ausflugsziels.

    Das weitverzweigte Quellgebiet der Oos ist eines der wichtigsten Wasserreservoirs von Baden-Baden und Grundlage der ausgezeichneten Trinkwasserqualität von Baden-Baden.

     

    Ab Gaisbach fließt die Oos in südwestlicher Richtung am Hotel Fischkultur vorbei, bekannt von der Fernsehserie „Forellenhof“.

    Früher stand hier eine Sägemühle.

    Gaisbach Muhle Fischkultur SMBB

    Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird neben dem Hotel eine Fischzucht betrieben und heute können wir dort frischen Fisch in allen Variationen genießen.

    In Höhe Brahmsplatz mündet der Grobbach in die Oos.

    Nun fließt sie am Leisberg, aus dessen Gestein die nahegelegene Kirche St.Bonifatius gebaut wurde, entlang, zum Kloster Lichtenthal.

    Irmengard von Baden, Enkelin Heinrich des Löwen, die Klostergründerin, war eine intelligente Frau, die die Kunst des politischen Spiels beherrschte.

    Die Oos war damals Grenzfluss zwischen den beiden Bistümern Speyer und Straßburg. Der Bischof von Straßburg bekämpfte Frauenklöster, also musste das Bistum gewechselt werden. Irmengard ließ die Grenze verschieben. Sie leitet die Oos um.

    Nun lag das Kloster auf der „richtigen“ Seite.

    Kloster L. Luftaufnahme v. Ballon Sign

    Kloster Lichtenthal, nach oben (Süden hin) die Oos , rechts am Wehr waren die Mühlen

     

    Durchs weite Tal fließt die Oos nun in die Lichtentaler- und Kaiserallee.

    Sie durchquert nun einen der schönsten Landschaftsgärten Europas.

     

    Oos beim Augustaplatz A

     

    Exotische Bäume arrangiert in weitläufigen Parkgärten säumen ihren Weg, sie fliesst vorbei an den Grandhotels und den prächtigen Bürgerhäusern mit ihren kunstvoll ziselierten Oos-Brücken, dem alten und neuen Kunstmuseum, dem Casino und der Trinkhalle.

     

    Trinkhalle A

    Dann verschwindet die Oos im Untergrund, begradigt und kanalisiert wurde sie bereits im 19. Jahrhundert nach mehreren Flutkatastrophen, die schlimmste war im Jahr 1851, als viele Häuser und Brücken fortgerissen wurden.

    Beim Verfassungsplatz taucht sie heute wieder auf und fließt südlich an dem, zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Dr. Groddeck initiierten und nach den Plänen von Paul Schmitthenner errichteten, richtungsweisenden Siedlungsbaus des Ooswinkels vorbei.

     

    Ooswinkel vM s r

     

    Die Oos fließt weiter und telt sich in einen westlichen und einen nördlichen Arm teilt. Dies ist keine natürliche Gabelung, sondern eine im 19. Jahrhundert realisierte Kanalisierung.

    Die westliche Oos mündet in den Sandbach und dieser bei Iffezheim in den Rhein.

    Die nördliche Oos mündet in den Landgraben, der bei Rastatt in die Murg und diese bei Steimauern in den Rhein.

     

    Willi Andreas Weishaupt
    © Baden-GEO-Touren
     
     
     

     Quellen / Literatur:

    August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 2. Band. Kreuzbauer und Kasper,
    Karlsruhe1846, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource,

    Beschreibung des badischen Murg- und Oosthales W.F. von Kettner 1843

    http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10019894_00005.html


    „Faites votre jeu“, Klaus Fischer, Geschichte der Spielbank Baden-Baden, 1975
    Übersichtskarte, Karlsruher Wanderbuch, gez. Von R.Moser


    Bildnachweis:

    Gaisbach Mühle, Stadtarchiv Baden-Baden
    Eigenes Werk

     

  • Exkursion durch die Wutachschlucht

  • Geologie der Thermalquellen von Baden-Baden

    Geologie der Thermalquellen von Baden-Baden

     

    Der Florentiner Berg besteht aus einer Serie von Sandsteinen, Konglomeraten und Arkosen mit dazwischen eingeschalteten Schiefertonen.
    Auf Störungen in den oberkarbonischen Schichten steigt Thermalwasser auf, das in Quellen und Stollen gefasst wird.
     

    Thermalquellen von Baden Baden

     

    In einer tektonischen Störungszone, der Hauptthermalstörung, steigt das Thermalwasser auf verschiedenen Klüften und mit unterschiedlichen Temperaturen auf und bildet 30m über der Talsohle eine Reihe von Quellen. In der Talsohle selbst tritt kein Thermalwasser aus.

    Das bedeutet, dass die Hauptthermalstörung abgedichtet ist.

    Früher bildeten die Quellen rund 20 verschiedene natürliche Austritte.

    1606 unterschied Johann Matthaeus Heuss die Quellaustritte:

    Ursprungquelle, Brühquelle, Judenquelle, Ungemachquelle, Höllquelle, Murquelle, Fettquelle, Büttquelle und 3 Quellen zum Kühlen Brunnen.


    Die heißeste Quelle ist die Höllquelle mit 68,9 Grad, sie ist auch die Quelle mit dem höchsten Austritt.

     1868-71 wurden durch Robert Gerwig, dem späteren  Erbauer der Schwarzwaldbahn, die Quellaustritte neu gefasst und in zwei Stollen gesammelt.

     

    Thermalquellen am Florentiner Berg

     

    Am Schlossberg wurden 1967 zwei Bohrungen niedergebracht, die 60 Grad heißes Thermalwasser erschlossen. Das Wasser fließt in einer 630m langen Leitung zum Friedrichsbad.

    Schon 1856/57 hatte eine missglückte Steinkohlenbohrung bei Oos in 245m Tiefe salziges Wasser erbracht, das im Bohrloch arthesisch aufstieg.

    Die Quellen fördern pro Tag 1,7 Tonnen NaCl und 40 kg LiCl.

    Die Temperatur und Konzentration ist unverändert, was Messreihen seit 1894 belegen.

    In der Umgebung von Baden-Baden liegt die geothermische Tiefenstufe bei 19-20m je Grad Temperaturerhöhung. Das bedeutet, dass das Thermalwasser aus einer Tiefe von 1200-1500m stammt.

    Das Tertiär im Oberrheingraben ist hier 1200m mächtig. So stammt der Mineralgehalt der Wasser vermutlich aus den Schichten des Tertiär.

    Das Alter der Thermalquellen ist unbekannt, da keine älteren Sinterablagerungen bekannt sind.

    Vermutlich entstanden die Thermalquellen infolge der spätpleistozänen Tektonik, als der Schwarzwald einen starken Aufstieg erfuhr.

    Robert Wilhelm Bunsen hat 1861 die Elemente Rubidium und Cäsium im Thermalwasser nachgewiesen

    Nachdem die Alemannen die römischen Thermalbäder zerstört hatten, bildete sich ein mächtiger Quellsinterhügel aus Aragonit, untergeordnet Kalkspat und Kieselsinter.

    Der Sinterhügel wurde 1869/70 bei Bau des Friedrichsbades abgetragen.

     

     

    Thermalstollen im Quellenbereich

     

    Quelle:
    Rudolf Metz: Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald,
    20.Sonderheft der Zeitschrift DER AUFSCHLUSS, 1971
     
    Jürgen Herrmann 2016

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