Thomas Anshelmus Badensis


TABgeb. um 1470 in Baden-Baden, † um 1523 in Haguenau

war einer der bedeutendsten Buchdrucker im humanistischen Deutschland.

 

Über die Person Thomas Anshelm von Baden-Baden weiß man wenig, aber seine meisterlichen Druckkunstwerke sind uns erhalten geblieben.

1488 erscheint sein erstes Buch, ein Plenarium auf eigener Druckerpresse in Straßburg.

1500 druckt er in Pforzheim und lernt dort den großen Sohn der Stadt, den Philosophen und Humanisten Johannes Reuchlin kennen. Reuchlin war zu dieser Zeit auch Bundesrichter der Fürsten im Schwäbischen Bund, TAB ein begnadeter Drucker. Die meisten Schriften Reuchlins hat er verlegt.

Zehn Jahre später zieht er dann auch in die Universitätsstadt Tübingen. Dort lernt er Philipp Melanchthon kennen.

Ab November 1516 arbeitet er in Haguenau, damals eine Stadt mit über dreißig Druckereien.

Im 16. Jahrhundert werden bereits über 200 Millionen Bücher in Europa gedruckt.

Und viele davon trägt der Rhein flussabwärts.

Zusammen mit Melanchthon verteidigte er dort seine „jüdischen Bücher“, die Fanatiker wie Johannes Pfefferkorn lieber auf dem Scheiterhaufen sahen.

Mit Heinrich Gran, dem Herausgeber der Dunkelmännerbriefe, arbeitet er zusammen.

TAB war ein Meister der Buchstaben.

Erasmus lobt die Schönheit seiner lateinischen, griechischen und die ersten in Deutschland gedruckten hebräischen Schriftzeichen und Setzungen.

Nach seinem Tod im Jahr 1523 führte sein Schwiegersohn Johann Setzer die Druckerei in Haguenau fort.

Willi Andreas Weishaupt 2014