Das Hungerlied

Verehrter Herr und König,
Weißt du die schlimme Geschicht?
Am Montag aßen wir wenig,
Und am Dienstag aßen wir nicht.

Und am Mittwoch mussten wir darben
Und am Donnerstag litten wir Not;
Und ach, am Freitag starben
Wir fast den Hungertod!

Drum lass am Samstag backen
Das Brot fein säuberlich -
Sonst werden wir sonntags packen
Und fressen, o König, dich!

Georg Weerth 1844

 

 

„Offenburger Forderungen“ vom 12. September 1847

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Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte, Schloß Rastatt -Bundesarchiv

 

„Mannheimer Forderungen“ vom 27. Februar 1848
 

Forderungen des deutschen Volkes

Allgemeine Volksbewaffnung mit freier Wahl der Offiziere.

Ein deutsches Parlament, frei gewählt durch das Volk.

Jeder deutsche Mann, sobald er das 21ste Jahr

erreicht hat, ist wahlfähig als Urwähler und wählbar zum

Wahlmann. Auf je 1000 Seelen wird ein Wahlmann

ernannt, auf je 100 000 Seelen ein Abgeordneter zum

Parlament. Jeder Deutsche ohne Rücksicht auf Rang,

Stand, Vermögen und Religion, kann Mitglied dieses

Parlaments werden, sobald er das 25. Lebensjahr zurück-

gelegt hat. Das Parlament wird seinen Sitz in Frankfurt

haben und seine Geschäfts-Ordnung selbst entwerfen.

Unbedingte Preßfreiheit.

Vollständige Religions-, Gewissens- und Lehrfreiheit,

Volksthümliche Rechtspflege mit Schwurgerichten.

Allgemeines deutsches Staatsbürger-Recht.

Gerechte Besteuerung nach dem Einkommen.

Wohlstand, Bildung und Unterricht für Alle.

Schutz und Gewährleistung der Arbeit.

Ausgleichung des Mißverhältnisses von Kapital und Arbeit.

Volksthümliche und billige Staats-Verwaltung.

Verantwortlichkeit aller Minister und Staatsbeamten.

Abschaffung aller Vorrechte.
 

Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte, Schloß Rastatt -Bundesarchiv

 

 Johann Peter Hasenclever Arbeiter vor dem Magistrat um 184850 Museum Kunstpalast Dusseldorf

 Johann Peter Hasenclever Arbeiter vor dem Magistrat um 1848/50 Museum Kunstpalast Düsseldorf
 
 
„Eine Revolution ist ein Unglück, aber ein größeres Unglück ist eine verunglückte Revolution“
Heinrich Heine